Notice: Function _load_textdomain_just_in_time was called incorrectly. Translation loading for the complianz-gdpr domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/kd100206/public_html/wp-includes/functions.php on line 6114

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{"id":1684,"date":"2023-11-17T08:10:25","date_gmt":"2023-11-17T08:10:25","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1684"},"modified":"2024-05-04T11:02:06","modified_gmt":"2024-05-04T11:02:06","slug":"was-machen-eigentlich-diese-astronomen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/was-machen-eigentlich-diese-astronomen\/","title":{"rendered":"Was machen eigentlich diese Astronomen?"},"content":{"rendered":"\n

Mit einem s\u00fcndteuren Ofenrohr ins Gebirge schauen und Forschungsgelder kassieren? Dass dahinter wichtige Wissenschaft steht, zeigt das Team am Wendelsteiner Observatorium.<\/p>\n\n\n\n

\u2014<\/p>\n\n\n\n

Auf 1837 Meter \u00fcber dem Meeresspiegel betreiben Harald Lesch, Arno Riffeser und Hanna Kellermann Wissenschaft und Forschung, um unser Verst\u00e4ndnis \u00fcber das Universum zu erweitern.<\/p>\n\n\n\n

Die Ludwig-Maximilians-Universit\u00e4t M\u00fcnchen hat mit F\u00f6rderung des Bundesamtes f\u00fcr Bildung und Forschung dem Team am Wendelsteinobservatorium \u00fcber die Schulter geschaut. Ein dabei entstandenes zehnmin\u00fctiges Video f\u00e4ngt die traumhafte Umgebung des Wendelstein ein und l\u00e4sst etwas wehm\u00fctig \u00fcber den eigenen Arbeitsplatz nachdenken.<\/p>\n\n\n\n

Sie suchen zum Beispiel Planeten, die au\u00dferhalb von unserem Sonnensystem ihre Kreise ziehen. Das ist etwas schwieriger als weiter entfernte Sonnen zu suchen, da die Planeten ja in der Regel nicht leuchten. Aber sie k\u00f6nnen einen Stern verdunkeln, wenn der Planet etwa an ihm vorbeizieht. Der Stern strahlt etwas weniger hell und daraus kann das Team die Gr\u00f6\u00dfe des Planeten bestimmen. Das ist die sogenannte Transitmethode.<\/p>\n\n\n\n

Die zweite Methode untersucht, wie der Stern und der Planet miteinander reagieren. Wenn der Planet gerade hinter einem Stern steht, zieht er ihn vom Betrachter weg, und zum Betrachter hin, wenn er vor ihm vorbei zieht. Das macht das Licht, das wir vom Stern sehen, etwas bl\u00e4ulicher, und wenn er von uns weggeht, etwas r\u00f6tlicher. Je schneller sich diese Farbverschiebung vollzieht, desto mehr Masse muss der Planet haben.<\/p>\n\n\n\n

Nachtskifahrer werden zum Problem<\/h2>\n\n\n\n

Je gr\u00f6\u00dfer ein Teleskop diese Objekte abbilden kann, desto exakter k\u00f6nnen wir Daten sammeln. Das Teleskop auf dem Wendelstein Observatorium ist ein Spiegelteleskop mit einem Spiegel, der mehr als zwei Meter gro\u00df ist. Nachts wird die Kuppel ge\u00f6ffnet und das Licht der Nacht f\u00e4llt auf den gro\u00dfen Spiegel, b\u00fcndelt und leitet es auf einen zweiten, der auf einen dritten, dieser entweder auf eine Kamera, eine Infrarotkamera oder \u00fcber ein Glasfaserkabel in das Labor des Observatoriums.<\/p>\n\n\n\n

Die Nacht ist gut geeignet, da es auf dem Wendelstein wenig Lichtverschmutzung gibt, die das Sternenlicht vernebelt, einmal abgesehen von den Nachtskifahrern. \u00dcber den Rest der Zeit k\u00f6nnen dort ziemlich scharfe Fotos gemacht werden, erst recht, wenn in den T\u00e4lern die Wolkendecke tief liegt.<\/p>\n\n\n\n

Wenn nun das Licht eines Sterns ins Labor wandert, wird dort das Lichtspektrum gemessen und in seine Teile zerlegt. Hier sucht das Forscherteam nach winzigen Bewegungen, und sei es nur eine Bewegung in der Gr\u00f6\u00dfe eines Pixels oder weit darunter. Das k\u00f6nnte ein Zeichen sein, dass der Stern durch etwas bewegt wird, m\u00f6glicherweise durch einen Planeten. Nicht selten sind die beobachtbaren Sterne \u00fcber 100 Lichtjahre entfernt. Gemessen werden auf diese Entfernungen Bewegungen von ein paar Metern pro Sekunde, das ist, wie wenn sich der Stern in der Geschwindigkeit eines schnellen Spazierg\u00e4ngers bewegt. Das ist pr\u00e4zise Astronomie. Messbar, nachvollziehbar, und daher das Gegenteil von Astrologie.<\/p>\n\n\n\n

Marsbewohner und ihre Bew\u00e4sserungskan\u00e4le<\/h2>\n\n\n\n

Als die Teleskope noch nicht so pr\u00e4zise und auf weite Entfernungen etwas unscharf waren, kam auch viel menschliche Phantasie dazu. Der Astronom Giovanni Schiaparelli beobachtete mit einem neuen Teleskop 1877 die Strukturen auf dem Mars. Er glaubte, Furchen und Rinnen zu entdecken und bezeichnete sie als \u201ecanali\u201c, auf italienisch Kan\u00e4le. Im Italienischen m\u00fcssen diese aber nicht k\u00fcnstlich sein, in der englischen \u00dcbersetzung jedoch schon. Nun dachten viele seiner Leser, Schiaparelli w\u00fcrde von Aliens auf dem Mars reden, die diese Kan\u00e4le angelegt h\u00e4tten. Der Hype war perfekt. Allerdings tendiert das menschliche Auge dazu, zwischen Punkten Linien ziehen zu wollen, vor allem, wenn die Punkte unscharf sind. Das kann gut in einer Schulklasse ausprobiert werden, wenn Sch\u00fclerinnen und Sch\u00fcler das gleiche punktierte Bild aus einem Meter, zwei oder f\u00fcnf Metern anschauen und beschreiben sollen.<\/p>\n\n\n\n

Je besser das Teleskop, desto genauer k\u00f6nnen theoretische Hypothesen durch experimentelle Beobachtungen \u00fcberpr\u00fcft werden. Das ist das Zentrum der Wissenschaft Astronomie. Mit Blick zur\u00fcckgewandt auf den eigenen Planeten wird man sich vielleicht erneut seiner Sch\u00f6nheit und sch\u00fctzenswerten Besonderheit bewusst.<\/p>\n\n\n\n

Kurz und knapp:<\/h2>\n\n\n\n