![\"Lonnie](\"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-content\/uploads\/2023\/07\/771px-Lonnie_Johnson_Office_of_Naval_Research_crop.jpg\")
<\/a>Lonnie G. Johnson wuchs in Alabama in Amerika auf und hatte eine angeborene Liebe zum Experimentieren. Er zerlegte gerne Spielzeuge und versuchte, sie wieder zusammenzubauen. Eines seiner Experimente mit Raketentreibstoff in einer Bratpfanne h\u00e4tte jedoch beinahe dazu gef\u00fchrt, dass sein Haus Feuer fing. Vermutlich ging es ihm wie dem jungen Sheldon aus der Big-Bang-Theory, der \u00fcber den Einkaufszettel seiner Mutter irgendwie zu nuklearem Material kommen wollte oder eben zu Raketentreibstoff. Nur verkaufen die Superm\u00e4rkte das nicht in F\u00fcnf-Liter-Kanistern.<\/p>\n\n\n\n
Wie Sheldon arbeitete Lonnie sp\u00e4ter auch in Pasadena, Kalifornien. Als erster Farbiger nahm er noch zu seinen High-School-Zeiten an einem Wissenschaftswettbewerb in Alabama teil und gewann diesen mit einem Roboter, der mit Luftdruck angetrieben wurde. Verantwortlich f\u00fcr den Erfolg war das Fernsehen. In der TV-Show „Lost in Space“ liefen Roboter herum, die Lonnie faszinierten. So suchte er sich auf der Stra\u00dfe Metallplatten und wurde kurzerhand von der Polizei aufgehalten, der er zuhause dann zeigte, wie er diese Roboter nachbauen wolle. Dem kleinen Lonnie hatte ja keiner gesagt, dass in diesen Robotern Schauspieler steckten.<\/p>\n\n\n\n
Zwischen Tarnkappenbombern und W\u00e4rmepumpen<\/h2>\n\n\n\n
W\u00e4hrend seiner Zeit bei der NASA von 1979 bis 1991 leistete Lonnie Johnson Beitr\u00e4ge durch die Entwicklung der Kernenergiequelle, die bei der Galileo-Mission zum Jupiter zum Einsatz kam, f\u00fcr Waffensysteme oder f\u00fcr Tarnkappenbomber wie den Stealth Bomber. Zusammen mit der Air Force entwickelte er ein Spr\u00fchventil mit Wasser, das als K\u00fchlmittel f\u00fcr eine W\u00e4rmepumpe dienen sollte.<\/p>\n\n\n\n
Eine kleine Unterst\u00fctzung von 73 Millionen Dollar<\/h2>\n\n\n\n
Daraus wurde das Konzept f\u00fcr den Super Soaker. Es dauerte einige Jahre, bis er die richtige Balance zwischen Wasserdruck und Gr\u00f6\u00dfe der D\u00fcse fand, um die maximale Schussweite zu erzielen. Tags\u00fcber arbeitete er in Amerikas strengsten Milit\u00e4rst\u00fctzpunkten an Systemen, um nukleare Ziele zu identifizieren, abends schraubte er Wasserflaschen und Schl\u00e4uche zusammen. Den ersten Prototypen gab er seiner Tochter Aneka, um mit den anderen Kindern auf dem St\u00fctzpunkt zu spielen. Die anderen kamen mit ihren Wasserpist\u00f6lchen nicht einmal ann\u00e4hernd in die Reichweite der kleinen Aneka.<\/p>\n\n\n\n
Auf einem Teamevent fragte ihn einmal sein Vorgesetzter, ein Major, was Lonnie denn da dabei h\u00e4tte. Er sagte: „Das ist meine Wasserpistole.“ „Und wie geht das?“ „Ich richtete sie auf ihn und schoss ihm direkt zwischen die Augen. Damit was das Picknick vorbei und alle Kollegen johlten.“<\/p>\n\n\n\n
1989 lie\u00df er seine Erfindung offiziell patentieren und nannte sie urspr\u00fcnglich \u201ePower Drencher\u201c. Im Jahr 1991 setzte der Super Soaker \u00fcber 200 Millionen Dollar um, zum jetzigen Zeitpunkt weltweit wohl etwas mehr als eine Milliarde Dollar. Die Firma Hasbro Inc., mit der er den Super Soaker vertrieben hatte, hat ihn wohl etwas betrogen, weswegen er nach einem Gerichtsurteil \u00fcber 72,9 Millionen Dollar erhalten hatte. F\u00fcr viele w\u00e4re das ein Grund, sich zur Ruhe zu setzen. In einem Interview f\u00fcr „Canary media“ sagte er, „ich dachte, ich k\u00f6nnte genug Geld verdienen mit einem Spielzeug, um mich selbst ein wenig zu unterst\u00fctzen und mich anschlie\u00dfend wieder Projekten zuzuwenden, die herausfordernder w\u00e4ren. Letztlich war es genau das, was ich gemacht habe.“ Auch wenn 73 Millionen etwas dar\u00fcber hinausgehen, was eine kleine Selbstunterst\u00fctzung w\u00e4re, arbeitete er weiterhin an nachhaltigen Technologien weiter, wie etwa die Umwandlung von Hitze in Elektrizit\u00e4t oder die Entwicklung einer Batterie, die nur aus Keramik, Glass und Metall besteht, keine Chemikalien.<\/p>\n\n\n\n
Mit einer Wasserpistole in die Hall of Fame<\/h2>\n\n\n\n
Lonnie Johnsons Erfolge gehen weit \u00fcber den Super Soaker hinaus. Er verf\u00fcgt \u00fcber eine Sammlung von mehr als 250 Patenten, was ihm 2022 einen Platz in der „National Inventors Hall of Fame“ einbrachte. Lonnie lebt derzeit mit seiner Frau Linda Moore in Atlanta und ist stolzer Vater von vier Kindern. Vermutlich supersoaken sie sich auch in diesem Sommer gegenseitig mit Hochdruckwasserwerfern aus Plastik, die Lonnie extra f\u00fcr sie entworfen hat und so nicht im Handel sein d\u00fcrften.<\/p>\n\n\n\n