Notice: Function _load_textdomain_just_in_time was called incorrectly. Translation loading for the complianz-gdpr domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/kd100206/public_html/wp-includes/functions.php on line 6114

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{"id":1640,"date":"2023-06-16T13:37:12","date_gmt":"2023-06-16T13:37:12","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1640"},"modified":"2023-06-22T13:43:10","modified_gmt":"2023-06-22T13:43:10","slug":"die-physik-zwischen-geschuettelt-und-geruehrt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/die-physik-zwischen-geschuettelt-und-geruehrt\/","title":{"rendered":"Die Physik zwischen gesch\u00fcttelt und ger\u00fchrt"},"content":{"rendered":"\n

James Bond war der Name eines realen Ornithologen, eines Vogelkundlers. Von ihm stand ein Buch in der Bibliothek von Ian Fleming, dem Erfinder des Geheimagenten zwischen den Machtbl\u00f6cken von USA und UdSSR. Sein Wodka-Martini hat mit Physik zu tun.
\u2014<\/p>\n\n\n\n

\"Martini<\/a>
Martini Glas (Foto: Creative Commons<\/a> Attribution-Share Alike 4.0 International<\/a>)<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

\u201eNa, ich bin wegen der V\u00f6gel hier. Ich bin Ornithologe.\u201c Das war die Antwort von Pierce Brosnan im 20. Bondfilm auf die Frage von Halle Berry. Diese Szene geht also auf die allerersten Gr\u00fcndermomente von James Bond zur\u00fcck. Er ist geboren am 11. November 1920 in Wattenscheid, hatte Schw\u00e4chen f\u00fcr Alkohol und Frauen und ist mit 1,83 Meter 76 Kilo schwer. Daniel Craig hatte im Oktober 2005 bei seinem ersten Bondfilm 78 Kilo mit 1,82 Meter, gar nicht so schlecht.<\/p>\n\n\n\n

Es gibt mehrere Stunts mit Autos, die \u00fcber Fl\u00fcsse fliegen, die auch nur funktionieren, weil sich der Stuntman nicht bewegen konnte. Sonst k\u00e4me das Auto ins Trudeln und w\u00e4re sonstwo gelandet, Stichwort gleichm\u00e4\u00dfige Gewichtsverteilung. Das hat ein deutsch-t\u00fcrkischen Physiker \u00fcberpr\u00fcft, Metin Tolan. Er war Professor f\u00fcr Experimentelle Physik an der Technischen Universit\u00e4t Dortmund und Wissenschaftskabarettist. In einem Vortrag an der Universit\u00e4t G\u00f6ttingen nahm er 2021 die Physik von James Bond ins Visier.<\/p>\n\n\n\n

Mit echten Krokodilen fliehen<\/h2>\n\n\n\n

In \u201eLeben und Sterben lassen\u201c aus dem Jahr 1973 gibt es eine Verfolgungsjagd, in der Bond auf einer kleinen Insel Krokodilen zum Frass vorgeworfen wurde. Er rettet sich dadurch, dass er von Krokodilr\u00fccken zu Krokodilr\u00fccken ans Land h\u00fcpft. Das war 20 Jahre vor Jurassic Park. Da gabs noch keine Visual Effects aus dem Computer. Der Trick dabei war, sie waren vorher so satt gef\u00fcttert, dass sie keinen Hunger hatten. Sie wollten nur spielen. Nur warum tauchten sie nicht einfach ab, wenn sich 76 Kilos auf ihnen befinden?<\/p>\n\n\n\n

Hier gibt es eine sogenannte R\u00fccksto\u00dfkraft. Das ist die Kraft, die man sp\u00fcrt, wenn die Hand \u00fcber die Wasseroberfl\u00e4che streicht. Je schneller und gr\u00f6\u00dfer die Hand ist, desto h\u00e4rter f\u00fchlt es sich an. Metin Molan hat ausgerechnet, dass Bond mit einer Mindestgeschwindigkeit von 22 km\/h \u00fcber die Krokodile laufen musste, damit der Effekt Wirkung zeigt. Die Krokodile haben Bonds Fu\u00dfabdr\u00fccke erheblich vergr\u00f6\u00dfert, sonst h\u00e4tte er mit 100 km\/h \u00fcbers Wasser laufen m\u00fcssen. W\u00e4re er leichter, vielleicht so leicht wie die \u201eJesus Christus Echse\u201c, w\u00e4re es auch ohne gegangen.<\/p>\n\n\n\n

Gesch\u00fcttelt, nicht ger\u00fchrt<\/h2>\n\n\n\n

\u201eDarf ich Ihnen etwas bringen Sir?\u201c \u201eWodka Martini \u2013 gesch\u00fcttelt, nicht ger\u00fchrt.\u201c \u201eIch bedaure, wir servieren keinen Alkohol.\u201c \u201eIch merke schon, das wird mein Lieblingsort.\u201c Es ist das Originalrezept von Ian Fleming, im Wesentlichen etwas harten Alkohol und Gem\u00fcse in einem Glas. Das haben vor 20 Jahren kanadische Wissenschaftler untersucht.<\/p>\n\n\n\n

Wird der Drink gesch\u00fcttelt, werden freie Radikale besser aufgel\u00f6st, ger\u00fchrt bleiben sie im Getr\u00e4nk und k\u00f6nnen im K\u00f6rper Schaden anrichten. Sie beg\u00fcnstigen Krebs, Arteriosklerose oder Grauen Star. Wollte sich Bond bewusst gesund ern\u00e4hren? Das w\u00e4re wohl die Ausnahme. Aromatische Molek\u00fcle im Drink sind eher gro\u00df, Alkohol eher klein und kompakt. Gro\u00df f\u00fcr Geschmack, klein f\u00fcr Wirkung. Wird das Gemisch gesch\u00fcttelt, wandern die kleinen Teilchen nach unten, die mit Geschmack nach oben. Bond kommt selten dazu, den Martini auszutrinken, daher ist ihm der Geschmack wichtiger \u2013 Bond ist ein Genie\u00dfer. Zum Beweis ein Zitat: \u201eSie essen zu viel rohes Fleisch, zu viel Wei\u00dfbrot und Sie trinken zu viel trockene Martinis.\u201c \u201eDann werde ich das Wei\u00dfbrot weglassen Sir.\u201c In den ersten 24 Bondfilmen hat er 28 Mal Wodka Martinis bestellt. Und er hatte 60 Bondgirls.<\/p>\n\n\n\n

Sex in Schwerelosigkeit<\/h2>\n\n\n\n

16 Bondgirls haben \u201eOh James!\u201c geraunt. 84 Mal hatte Bond Sex, darunter 19 Mal in Hotelzimmern, zweimal in einer Londoner Wohnung, 26 Mal im, am, unter oder auf dem Wasser, viermal im Zug, zweimal in einer Scheune, zweimal im Wald, zweimal im Nomadenzelt, zweimal im Krankenhaus, viermal im Flugzeug, dann einmal im U-Boot, einmal im Auto, einmal in einem motorisierten Eisberg, einmal unter der Dusche und im Film \u201eMoonraker\u201c einmal in einem Space Shuttle. Im Zustand der Schwerelosigkeit. Das ist physikalisch schwierig, weil eine Bewegung immer eine Gegenbewegung erfordert. Damit haben sich selbst Delfine etwas einfallen lassen und rufen beim Sex einen dritten Delfin hinzu, der f\u00fcr eine \u201efeste\u201c Unterlage sorgt. Wingman eben.<\/p>\n\n\n\n

Kurz:<\/h2>\n\n\n\n