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{"id":1619,"date":"2023-03-24T17:34:21","date_gmt":"2023-03-24T17:34:21","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1619"},"modified":"2023-05-19T17:41:22","modified_gmt":"2023-05-19T17:41:22","slug":"heute-ist-mondtag-die-dunkle-seite-des-mondes","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/heute-ist-mondtag-die-dunkle-seite-des-mondes\/","title":{"rendered":"Heute ist Mondtag: Die dunkle Seite des Mondes"},"content":{"rendered":"\n

Die R\u00fcckseite des Mondes, auch als die „dunkle Seite“ des Mondes bekannt, ist die Seite des Mondes, die der Erde immer abgewandt ist. Da die Menschen lange keinen direkten Blick darauf hatten, war sie eine beliebte Fl\u00e4che f\u00fcr die Phantasie der Menschen. Die Bezeichnung „dunkle Seite“ ist irref\u00fchrend, da die R\u00fcckseite des Mondes genauso von der Sonne beleuchtet wird wie die Vorderseite, jedoch von der Erde aus nicht sichtbar ist.<\/p>\n\n\n\n

\"\"<\/a><\/figure>\n\n\n\n

Wasserf\u00e4lle und bl\u00fchende Wiesen<\/h2>\n\n\n\n

Lange bevor Menschen ein direktes Bild von der erdabgewandten Seite des Mondes hatten, malten sie sich die Oberfl\u00e4che des Mondes in schillernden Bildern aus. Nat\u00fcrlich war diese Mondseite bewohnt. Der S\u00e4nger von Pink Floyd singt \u00fcber einen „Lunatic“, einen Mondbewohner, den er gerne auf der „Dark Side of the Moon“ treffen m\u00f6chte, eines ihrer ber\u00fchmtesten Musikalben. Im August 1835 hat einer Artikelserie der New York Sun zufolge angeblich der Astronom Sir John Herschel mit seinem Teleskop Lebewesen auf dem Mond entdeckt, hier allerdings nur auf der Vorderseite. Dort g\u00e4be es Wasserf\u00e4lle, Pflanzen, Wiesen und befl\u00fcgelte Wesen.<\/p>\n\n\n\n

Eine christliche Missionsgesellschaft in Springfield, Massachusetts, sammelte per Kollekte Geld ein, um die dortigen Mondbewohner mit Bibeln versorgen zu k\u00f6nnen. Fr\u00fcher waren die Schiffsfahrten, die fremde Kontinente ansegelten, ebenfalls mit einem Missionar ausgestattet, warum sollte das bei Raumfahrtmissionen anders sein.<\/p>\n\n\n\n

Wesen verstecken sich auf der R\u00fcckseite<\/h2>\n\n\n\n

Mit dieser Artikelserie wurde der Autor Richard Locke ber\u00fchmt und es war die h\u00f6chste Auflage der New York Sun. Wissenschaftler feierten weltweit die Entdeckung der Lunatics. Das einzige Manko dabei: Richard Locke hatte den Artikel als Satire geschrieben. Das war peinlich f\u00fcr die Welt der Wissenschaft. Viele lie\u00dfen sich jedoch nicht davon beeindrucken und waren der Meinung, zumindest die uneinsehbare hintere Seite des Mondes k\u00f6nne doch bewohnt sein. Diese Mondbewohner m\u00fcssten nur einiges aushalten. An einem „Mondtag“ herrschen etwa plus 120 Grad Celsius, in einer „Mondnacht“ hat es vielleicht minus 170 Grad. Doch letztlich wurden alle entt\u00e4uscht.<\/p>\n\n\n\n

Die erste Aufnahme der R\u00fcckseite des Mondes wurde von der sowjetischen Sonde Luna 3 im Jahr 1959 gemacht. Sp\u00e4ter in den 1960er Jahren machten auch amerikanische Raumsonden, wie die Ranger- und Lunar-Orbiter-Missionen, Bilder der R\u00fcckseite des Mondes. Die ersten bemannten Missionen zum Mond, die Apollo-8, Apollo-10 und Apollo-11 Missionen, flogen ebenfalls \u00fcber die R\u00fcckseite des Mondes.<\/p>\n\n\n\n

Nichts als Einschl\u00e4ge<\/h2>\n\n\n\n

Die R\u00fcckseite des Mondes hat im Allgemeinen eine h\u00f6here Kraterdichte, was darauf hindeutet, dass sie eine l\u00e4ngere Zeit auf kosmische Einschl\u00e4ge ausgesetzt war als die Vorderseite. Es gibt auch weniger glatte Mare-Regionen, die von Basaltfl\u00fcssen geformt wurden, wie auf der Vorderseite des Mondes. An dieser Stelle geb\u00fchrt dem Erdtrabanten einigen Dank, dass er so viele Einschl\u00e4ge zugunsten der Menschheit auf der Erde abgewehrt hat.<\/p>\n\n\n\n

Eine der bemerkenswertesten geologischen Eigenschaften auf der R\u00fcckseite des Mondes ist das South Pole-Aitken-Becken, das gr\u00f6\u00dfte bekannte Einschlagbecken im Sonnensystem. Dieses Becken erstreckt sich \u00fcber eine Fl\u00e4che von etwa 2500 Kilometern und ist mehr als 12 Kilometer tief. Die Entstehung dieses Beckens war vermutlich ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte des Mondes.<\/p>\n\n\n\n

Blick in die Glaskugeln<\/h2>\n\n\n\n

Die chinesische Mission Chang’e-4 machte im Februar 2022 mit ihrer Sonde erstaunliche Entdeckungen von der R\u00fcckseite. Der chinesische Mondloser filmte zwar keine Bewohner, erst recht keine Missionare, sondern seltsame Glaskugeln. \u00dcber die Zusammensetzung wei\u00df man noch kaum etwas. Wenn ein Meteorit auf dem Mond einschl\u00e4gt, entsteht nicht nur ein Krater. Es gibt auch hohen Druck und Hitze durch die Reibung. Das Mondgestein „Anorthosit“ schmilzt und bildet durchsichtiges, auch farbiges Glas. Bei all den Einschl\u00e4gen k\u00f6nnten davon viel auf der R\u00fcckseite des Mondes herumliegen.<\/p>\n\n\n\n

Kurz<\/h2>\n\n\n\n
    \n
  • Es gab eine Zeit, in der waren Mondbewohner wissenschaftlich erwiesen<\/li>\n\n\n\n
  • Diese Zeit geht auf einen Satire-Artikel zur\u00fcck<\/li>\n\n\n\n
  • Die R\u00fcckseite des Mondes ist immer abgewandt und wehrt viele Asteroiden und Kometen ab<\/li>\n\n\n\n
  • Aus der Wucht der Einschl\u00e4ge bilden sich auch Glaskugeln<\/li>\n<\/ul>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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