Notice: Function _load_textdomain_just_in_time was called incorrectly. Translation loading for the complianz-gdpr domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/kd100206/public_html/wp-includes/functions.php on line 6114

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{"id":1516,"date":"2022-04-01T14:39:00","date_gmt":"2022-04-01T14:39:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1516"},"modified":"2022-04-02T14:50:13","modified_gmt":"2022-04-02T14:50:13","slug":"sternstunden-der-menschheit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/sternstunden-der-menschheit\/","title":{"rendered":"\u201eSternstunden\u201c der Menschheit"},"content":{"rendered":"\n

Seit Menschen zum ersten Mal in den endlosen Nachthimmel blickten, tr\u00e4umten sie davon, zu den Sternen zu reisen. Und nach 10.000 Jahren Innovation und Evolution sind wir im Grunde bis zum Vorgarten der Erde gereist. Jeder einzelne Moment ist bestens dokumentiert. Ob das im Nachhinein so gut war…<\/p>\n\n\n\n

\"John<\/a>
Keiner sieht es, nur einer riecht es, aber die ganze Menschheit h\u00f6rt es. Bl\u00e4hungen im All. Foto: NASA<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Bl\u00e4hungen und der ganze Planet h\u00f6rt es<\/h2>\n\n\n\n

Wir alle sind irgendwann in grobe, peinliche oder einfach nur dumme Situationen geraten, aber nur wenige haben dies vor dem Hintergrund des unendlichen Kosmos getan. Wenn wir mit Bl\u00e4hungen k\u00e4mpfen m\u00fcssen und zu sp\u00e4t merken, dass sonst noch jemand im Raum ist, ist das schon etwas peinlich. Nun angenommen, das passiert nicht im Wohnzimmer, sondern beim Spaziergang auf dem Mond. In einem hermetisch abgeschlossenen Raumanzug kommt es zu unangenehmen Entladungen, auch verbal.<\/p>\n\n\n\n

Diese Erfahrung musste 1972 der Astronaut John Young machen, der sich nicht mehr zur\u00fcckhalten konnte. Einsamer als auf dem Mond kann ein Mensch fast nicht mehr sein. Wenn Gase raus m\u00fcssen, dann dort. Young flucht, l\u00e4sst sie raus, dreht sich um, merkt, dass sein Mikro offen war, und blickt den Planeten an. Nicht ein weiterer Mensch im Raum bemerkte seine nicht ganz so stille Not, sondern die ganze Menschheit. Die Kommandozentrale in Houston nahm jeden einzelnen Fluch auf. Das Mikro war Gottseidank zu schwach, um auch die Ger\u00e4usche aufzunehmen. Die Tapes der Apollo-16-Mission sind auf hq.nasa.gov \u00f6ffentlich: \u201e128:50:37 Young: I have the farts, again. I got them again, Charlie. I don’t know what the hell gives them to me. Certainly not\u2026 I think it’s acid stomach. I really do.\u201c<\/p>\n\n\n\n

Hintergrund war, dass die NASA das Kalium, das sich auch in Bananen findet, in der Astronautennahrung erh\u00f6ht hatte, weil davor andere Astronauten kleine Herzprobleme entwickelt hatten. Dass Young aufgrund des k\u00f6rpereigenen hinteren Antriebs jedoch um die Raumkapsel herum geflogen sein soll, ist ein Ger\u00fccht.<\/p>\n\n\n\n

15-Kilo-Urin-Eiszapfen zerst\u00f6rt Spaceshuttle<\/h2>\n\n\n\n

1984 ging etwas mit dem M\u00fclldeponiesystem der Raumf\u00e4hre Discovery schief. Urin hatte die D\u00fcse verstopft und einen betr\u00e4chtlichen Eiszapfen gebildet, der an der Seite des Shuttles hing. Ein 15-Kilo-Eiszapfen k\u00f6nnte w\u00e4hrend des Wiedereintritts in die Erdatmosph\u00e4re den \u00e4u\u00dferst empfindlichen Hitzeschild des Shuttles besch\u00e4digen. Niemand wollte der Astronaut sein, der wegen einem monstr\u00f6sen Klumpen gefrorenen Urins einen Einsatz nicht \u00fcberlebt h\u00e4tte.<\/p>\n\n\n\n

Die Crew richtete das Urineis drei Tage lang in Richtung Sonne, aber das zeigte kaum eine Wirkung. Selbst die Sonne ist machtlos gegen gefrorenes Urin. Houston entwickelte eine M\u00f6glichkeit, den Greifarm des Shuttles zu verwenden, um den Eiszapfen zu brechen. Doch selbst als der Eiszapfen weg war, konnte die Crew kein Urin mehr nach au\u00dfen entsorgen, also benutzten sie Taschen, die normalerweise f\u00fcr das andere Gesch\u00e4ft auf der Toilette reserviert waren. Das Problem dabei ist, dass Urin von Natur aus eine Fl\u00fcssigkeit ist und in der Schwerelosigkeit dazu neigt, \u00fcberall herumzufliegen. Die Astronauten beschlossen schlie\u00dflich, die Tasche mit Handt\u00fcchern und Unterw\u00e4sche voll zu packen, um den Inhalt aufzusaugen, bevor er entweichen konnte.<\/p>\n\n\n\n

\u201eUnwichtige\u201c Aufzeichnungen gel\u00f6scht<\/h2>\n\n\n\n

Fr\u00fcher, also ganz fr\u00fcher, als Fernsehserien noch auf VHS-Kassetten aufgezeichnet wurden, holte man auch gerne alte B\u00e4nder heraus, bevor man neue kaufte, um die neuen Folgen aufzuzeichnen. Etwas altes wurde \u00fcberspielt. Wenn es das alte Hochzeitsvideo gewesen ist, war das manchmal durchaus \u00e4rgerlich. So richtig \u00e4rgerlich wird es allerdings, wenn nun wegen einer weiteren Folge Baywatch nicht irgendein altes Fu\u00dfballspiel oder die eigene Hochzeit, sondern die Originalaufnahmen des wichtigsten Ereignisses der Menschheit gel\u00f6scht wurden: die Mondlandung.<\/p>\n\n\n\n

In einer Pressekonferenz von 2009 gab die NASA zu, dass sie irgendwie den \u00dcberblick dar\u00fcber verloren hatte, was mit den urspr\u00fcnglichen Video-, Audio- und Datenb\u00e4ndern passiert war, die w\u00e4hrend der Apollo-11-Mission gemacht worden waren. Sie meinten, das w\u00e4re sicher irgendwo unter den anderen B\u00e4ndern \u2013 Hochzeit, Fu\u00dfball \u2013 versteckt und w\u00fcrde bald wieder gefunden. Die NASA fand auch die B\u00e4nder, allerdings gel\u00f6scht und \u00fcberspielt. Fr\u00fcher hat das ja Kosten gespart. Gottseidank hatte CBS News immer noch die B\u00e4nder, die sie von der Originalsendung 1969 gemacht hatten, und lieh sie der Regierung. Die NASA hat nun digitale Raubkopien angelegt, vielleicht sogar sorgsam auf irgendeinem USB-Stick gesichert.<\/p>\n\n\n\n

Fails in Space<\/h2>\n\n\n\n