Notice: Function _load_textdomain_just_in_time was called incorrectly. Translation loading for the complianz-gdpr domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/kd100206/public_html/wp-includes/functions.php on line 6114

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{"id":1513,"date":"2022-03-03T13:44:00","date_gmt":"2022-03-03T13:44:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1513"},"modified":"2022-04-02T14:50:37","modified_gmt":"2022-04-02T14:50:37","slug":"parkraum-im-weltraum","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/parkraum-im-weltraum\/","title":{"rendered":"Parkraum im Weltraum"},"content":{"rendered":"\n

Autofahren ist sehr bequem. Bis man es abstellen muss. Es sind schonmal Fahrer wieder heimgefahren, weil sie keinen Parkplatz gefunden haben. Sp\u00e4testens seit ein Tesla Roadster Cabrio in einer Umlaufbahn um die Sonne unterwegs ist, stellt sich auch das Thema Parkraum im Weltraum. Denn so viel gibts da gar nicht.<\/p>\n\n\n\n

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Weltraumparkpl\u00e4tze sind selten. foto: CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)
Public Domain Dedication <\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Galileo Galilei ist ja weg in die Verbannung geschickt worden, weil er damals Anfang des 17. Jahrhunderts gesagt hat, die Erde bewegt sich doch. Davor herrschte \u00fcber 1800 Jahre die \u00dcberzeugung, dass sich das gesamte Universum um die Erde dreht. Diese steht still und starr im Zentrum des Universums. Nun wissen wir, dass nichts im Universum einfach nur steht. Alles ist in Bewegung. Raketen, Raumschiffe, Sonden, Satelliten, sobald etwas ins All geschossen wird, fliegt es ewig so weiter, wenn es nicht anderweitig gebremst wird. In den 70er Jahren wurde die Sonde Voyager I ins All geschossen. Sie flog an Jupiter und Saturn vorbei und hat im Jahr 2012 den Einflussbereich der Sonne verlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf etwas prallt, ist nahezu Null. Selbst wenn die Erde nicht mehr existiert, fliegt die Sonde weiter ins All. Damit ist diese Sonde das erste Objekt, das von Menschenhand unser Sonnensystem verlassen hat und im interstellaren Raum eingetreten ist. In den B\u00fcros der NASA steht noch ein grauer Computerkasten mit dem Schild \u201eBitte nicht ber\u00fchren, notwendige Hardware f\u00fcr die Voyager Mission\u201c. Nicht dass die Putzkraft etwas wegr\u00e4umt.<\/p>\n\n\n\n

Parkplatzsuche im Weltraum<\/h2>\n\n\n\n

Ein unbedeutenderes Objekt befindet sich seit Februar 2018 auf einer Flugbahn gerade Richtung Mars. Auf whereisroadster.com kann ein Tesla Roadster Cabrio verfolgt werden, in dem ein Spaceman sitzt, der so lange David Bowie geh\u00f6rt hat oder h\u00f6ren musste, bis die Batterie leer war. Mittlerweile d\u00fcrfte von dem Auto aufgrund der extremen Strahlung nicht mehr allzuviel \u00fcbrig sein.<\/p>\n\n\n\n

Anderes, was ins All geschossen wird, prallt irgendwo auf oder f\u00e4llt wieder zur\u00fcck auf die Erde und vergl\u00fcht hoffentlich in der Atmosph\u00e4re. Der erste Kontakt des Mondes mit der Menschheit war eine Sonde, die auf der Mondoberfl\u00e4che zerschellte. Auf dem Mars liegen Tr\u00fcmmerteile einer 125 Millionen Dollar Sonde, weil sich eine internationale Forschergemeinschaft in den Einheiten verrechnet hatte. Die Erde umkreisen Unmengen von M\u00fcllteilen vergangener Missionen, die ein Problem darstellen. Und nun hatten Forscher den Plan, das Hubble Teleskop im Weltraum durch das neue James-Webb-Weltraumteleskop abzul\u00f6sen. Das bedeutet, sie wollen ein gro\u00dfes Objekt ins All schie\u00dfen und es an einem bestimmten Ort anhalten. Das klingt, also wolle man einen Lichtstrahl anhalten oder einen Laser.<\/p>\n\n\n\n

Parken auf Lebenszeit<\/h2>\n\n\n\n

Objekte ins All zu schie\u00dfen, die um andere Objekte wie Planeten oder Asteroiden kreisen, ist keine gro\u00dfe Herausforderung mehr. Schwieriger ist es bei einem Teleskop. Wenn das Teleskop aber permanent die Erde umkreist, wird es keine stabilen Langzeitbeobachtungen von einem bestimmten Bereich im Universum machen k\u00f6nnen. Einfacher w\u00e4re es, wenn das Teleskop nicht die Erde, sondern die Sonne umkreist, machen die Planeten ja auch. Das Teleskop soll immer von der Erde aus gesehen am gleichen Ort sein wie auch von der Sonne aus gesehen. Das bedeutet, die Sonne soll mit ihrer Gravitationskraft genauso stark am Teleskop ziehen wie die Erde. Am einfachsten stellt man sich einen Uhrzeiger vor, der an der Sonne befestigt ist und auf dem die Erde und hinter der Erde in Verl\u00e4ngerung der Parkplatz mit dem Teleskop liegt.<\/p>\n\n\n\n

Das hat im 18. Jahrhundert schon der Mathematiker Joseph-Louis Lagrange herausgefunden, daher hei\u00dfen die Parkpl\u00e4tze im Weltall auch Lagrange-Punkte. Ein dort geparktes Teleskop fliegt an immer gleicher Position um die Sonne und immer hinter der Erde, also wenn die Erde 150 Millionen Kilometer entfernt ist, ist der Parkplatz nochmal 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt \u2013 der Mond gerade mal 384.000 Kilometer. Alle Kr\u00e4fte, die auf das Teleskop einwirken, sind nahezu perfekt ausbalanciert. Wenn nur die Erde und die Sonne betrachtet werden, gibt es f\u00fcnf Parkpl\u00e4tze dieser Art. Seit dem 24. Januar 2022 parkt dort nun das neue James-Webb-Weltraumteleskop und macht munter Fotos von Sternen \u2013 und ein Selfi. \u00dcber den Parkplatzrivalen von Tesla g\u00e4hnt es nur innerlich.<\/p>\n\n\n\n

In K\u00fcrze:<\/h2>\n\n\n\n