K\u00f6nnte man mal ernstnehmen. Asteroideneinschlag. Foto: Pixabay, creative Commons<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\nAm 6. Januar 2022 haben US-Forscher in Arizona einen Asteroiden entdeckt mit dem Namen 2022 AE1, der auf die Erde zurast. Er ist gro\u00df genug, die Erdatmosph\u00e4re zu durchdringen und auf der Erde einzuschlagen \u2013 bereits Anfang Juli 2023. Damit steht er auf Platz eins der Liste f\u00fcr Objekte, die der Erde gef\u00e4hrlich werden k\u00f6nnten. Die Folgen w\u00e4ren katastrophal. Es w\u00e4re zwar kein Weltuntergang, aber eine Millionenstadt k\u00f6nnte ausgel\u00f6scht werden.<\/p>\n\n\n\n
Zuf\u00e4lligerweise hat die NASA Ende 2021 ihre Software zur \u00dcberwachung potentiell gef\u00e4hrlicher Objekte erneuert, die nun viel schneller Einschlagswahrscheinlichkeiten berechnen kann. Wir werden keinen Weltuntergang im Sinne von Don’t Look Up im realen Leben erfahren. Dar\u00fcber berichtet auch der \u00f6sterreichische Astronom und Science-Blogger Florian Freistetter (Twitter: @astrodicticum).<\/p>\n\n\n\n
Was passieren k\u00f6nnte<\/h2>\n\n\n\n
Der Asteroid rast auf die Erde zu und durchbricht die Erdatmosph\u00e4re. Vermutlich wird er irgendwann in der Luft auseinanderbrechen, ein sogenannter Airburst. Die Folge w\u00e4re eine Druckwelle, die Geb\u00e4ude und Menschen zu Schaden bringt. Sollte er entgegen aller Wahrscheinlichkeit auf der Erde einschlagen, k\u00e4me das einer Energie einer ziemlich gro\u00dfen Wasserstoffbombe gleich.<\/p>\n\n\n\n
Was sich schwerer berechnen l\u00e4sst, ist der Ort des Einschlags. Die H\u00e4lfte der Menschheit dr\u00e4ngt sich auf etwa einem Prozent der gesamten Landmasse der Erde, die andere H\u00e4lfte verteilt sich daher auf die restlichen 99 Prozent. Der Planet ist zu \u00fcber 70 Prozent mit Wasser bedeckt. Da sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Asteroid gro\u00dfen Schaden anrichtet.<\/p>\n\n\n\n
Die europ\u00e4ische Raumfahrtbeh\u00f6rde ESA verwendet eine sogenannte Turiner Skala von null bis zehn, die das Einschlagsrisiko eines Asteroiden einsch\u00e4tzt. Seit seiner Entdeckung werden sehr viele Daten gesammelt und ausgewertet. Im Moment gehen diese davon aus, dass 2022 AE1 mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,964 Prozent mindestens in Entfernung des Mondes an der Erde vorbeirauscht. Anf\u00e4nglich konnten die Forscher die Bahn noch nicht exakt genug berechnen, daher war die M\u00f6glichkeit einer Kollision nicht ganz auszuschlie\u00dfen. Mittlerweile liegt der Asteroid auf der Turiner Skala bei null, also \u201ckeine Gefahr\u201d. M\u00f6glich w\u00e4re es, dass er alternativ auf dem Mond einschl\u00e4gt und diesen aus der Bahn wirft. Da der Mond eine gewichtige Rolle hat, die Erde und ihr \u00d6kosystem gut in Balance zu halten, w\u00e4re das wiederum katastrophal. Andererseits ist der Mond 3500 Kilometer gro\u00df, ein Asteroid von 70 Kilometern geschweige denn 70 Metern wie bei 2022 AE1 w\u00fcrde da nichts ausrichten.<\/p>\n\n\n\n
Was nicht passieren wird<\/h2>\n\n\n\n
Auch dieser Asteroid wird nicht auf der Erde einschlagen. Weder wird er daf\u00fcr sorgen, dass unliebsame Nachbarn getroffen werden, was bei einem Schadensradius von \u00fcber 20 Kilometern f\u00fcr einen selbst ziemlich ungem\u00fctlich werden w\u00fcrde, noch wird er seltene Metalle transportieren, die zu Geld gemacht werden k\u00f6nnten. Auf ihm werden auch keine Aliens reiten, die menschliche Gehirne infizieren wollen. Nichtmal mit dem blo\u00dfen Auge ist er beobachtbar.<\/p>\n\n\n\n
Was zwischen den Sternen steht<\/h2>\n\n\n\n
Was den Menschen richtig \u00c4rger machen k\u00f6nnte, sind Asteroiden mit mehr als einem Kilometer Durchmesser. Die Folgen w\u00e4ren global, die Dinosaurier haben das schon einmal erlebt. Der sogenannte Durchmusterungssatellit der NASA „WISE“ hat den ganzen Himmel mit Infrarotlicht fotografiert und \u00fcber 150 Tausend Asteroiden registriert.<\/p>\n\n\n\n
Zusammen mit vielen Hobbyastronomen, die f\u00fcr die Arbeit sehr wichtig sind, konnten etwa 1000 Objekte ausgemacht werden, die f\u00fcr ein zweites Massensterben sorgen k\u00f6nnten. Aufgrund der Daten ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein vergleichbar kleines Objekt wie die Erde zur gleichen Zeit am gleichen Ort mit einem noch viel kleineren Objekt zusammentrifft. Zur Not fliegt man einfach mit einem schweren Raumschiff hin und macht \u2013 nichts. Das reicht meist als Ablenkung der Flugbahn. Das ist nur leider genauso wenig filmtauglich wie der Name und die Flugbahn von 2022 AE1.<\/p>\n\n\n\n
In aller K\u00fcrze:<\/h2>\n\n\n\n- am 6. Januar 2022 wurde ein neuer Asteroid entdeckt mit Kurs auf die Erde<\/li>
- neue Daten zeigen: Der Asteroid 2022 AE1 fliegt mindestens in Mondentfernung an der Erde vorbei<\/li>
- es gibt viele erdnahe Asteroiden, aber sehr wenig potentiell gef\u00e4hrliche<\/li><\/ul>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
In dem gleichnamigen Film mit DiCaprio, Lawrence und Blanchett entdecken zwei unbedeutende Astronomen, dass ein Asteroid die Erde zerst\u00f6ren wird.<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":1509,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[104],"tags":[116,112],"class_list":["post-1508","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-weltall","tag-asteroid","tag-weltall"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1508","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1508"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1508\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1510,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1508\/revisions\/1510"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/1509"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1508"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1508"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1508"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}