![\"\"](\"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-content\/uploads\/2022\/02\/Sex-Universe-Love-Kiss-Embrace-Man-Union-Spirit-2738307.jpeg\")
<\/a>In der Abschlussszene von Moonraker findet sich James Bond wie so oft in den Armen einer Frau, von einer leichten Decke umwoben. Das Neue dabei ist: Das Paar schwebt eng umschlungen frei im Raumschiff einen Meter \u00fcber dem Bett. V\u00f6llig der Raumzeit entr\u00fcckt scheint es das ultimative Erlebnis zu sein. Im Film. Um herauszufinden, ob Sex im realen Leben im All m\u00f6glich ist, fragt man am besten Personen, die diese Erfahrung m\u00f6glicherweise bereits in der Realit\u00e4t gemacht haben: Astronaut:innen.<\/p>\n\n\n\n
Kam bisher nicht vor. Angeblich.<\/h2>\n\n\n\n
Valery Bogomolov, der Direktor des Institute of Biomedical Problems in Moskau, betonte gegen\u00fcber der Nachrichtenagentur interfax, dass es mit Sicherheit bisher unter den russischen Astronaut:innen nicht vorgekommen w\u00e4re.<\/p>\n\n\n\n
Wenn das glaubw\u00fcrdig w\u00e4re, dann w\u00e4re folgendes beachtlich: Fast 438 Tage am St\u00fcck war der russische Kosmonaut Valeri Polyakov im Weltraum im Einsatz und h\u00e4lt bisher damit den Rekord in seinen H\u00e4nden \u2013 und nichts anderes. 438 Tage Enthaltsamkeit.<\/p>\n\n\n\n
Laut der NASA ist der Sex bei amerikanischen Astronaut:innen nicht verboten, allerdings sollten sie sich auf den Beziehungsstatus „professionelle Kollegialit\u00e4t“ beschr\u00e4nken. Sollte es auf der Internationalen Raumstation ISS zu Sex gekommen sein, w\u00e4re es zumindest der schnellste bei etwa 28.000 km\/h auf der Umlaufbahn um die Erde.<\/p>\n\n\n\n
Biologische Hindernisse<\/h2>\n\n\n\n
In ihrem Buch „Packing for Mars“ spricht Mary Roach \u00fcber menschliche Grundvollz\u00fcge: Essen, schlafen, Toilette benutzen \u2013 und Masturbation. Dabei geht sie auf viele biologische Einzelheiten ein. Es ist erstaunlich, wie stark Sex auf Schwerkraft angewiesen ist. Das Blut befindet sich aufgrund der Schwerkraft zun\u00e4chst im unteren Teil des menschlichen K\u00f6rpers und muss mit Herzmuskelkraft nach oben gepumpt werden. Diese Kraft ist auch f\u00fcr eine Erektion n\u00f6tig. Im Weltall braucht es diese Kraft nicht, das Herz leistet weniger \u2013 und vielleicht auch das Geschlechtsorgan. Auch der \u00d6strogenspiegel verringert sich, der Sextrieb l\u00e4sst nach. Auch die Pille der Frau, die f\u00fcr die Zeit der Mission genommen wird, um Menstruation zu vermeiden, sorgt f\u00fcr ein Abnehmen der Libido.<\/p>\n\n\n\n
Ein anderes Problem ist der Widerstand. Im All l\u00f6st jede Bewegung eine Gegenbewegung aus. Auf der Erde wird diese durch die Schwerkraft und beispielsweise Bett oder Boden abgefangen. Im All nicht.<\/p>\n\n\n\n
Eine L\u00f6sung verweist auf eine Praxis bei Delfinen, die manchmal im Wasser, wo ein \u00e4hnliches Problem besteht, einen dritten zu Hilfe nehmen, der als Widerstand dient. Im All k\u00f6nnte das eine dritte Person sein, eine Art Schlafsack oder Klettb\u00e4nder an den W\u00e4nden. Ernsthaft.<\/p>\n\n\n\n
Wozu verheimlichen?<\/h2>\n\n\n\n
M\u00f6glichkeiten dazu hat es schon gegeben: 1982 fand die erste gemischtgeschlechtliche Weltraummission statt. Die russische Kosmonautin Svetlana Savitskaya war mit ihren zwei m\u00e4nnlichen Kollegen acht Tage lang auf der Soyuz T-7 Mission unterwegs. 1992 startete NASAs Space Shuttle Endeavor mit einem Ehepaar an Bord ins All. Astronaut Mark Lee und Astronautin Jan Davis hatten sich bei der NASA kennengelernt und sich verliebt.<\/p>\n\n\n\n
Der Astronaut Ulrich Walter verr\u00e4t gegen\u00fcber der Deutschen Welle, dass zumindest der russische Teamarzt 1982 davon ausging, dass die gemischtgeschlechtliche Besatzung nicht ohne Hintergedanken geplant war. Ob es funktioniert hat, wird nat\u00fcrlich verschwiegen. Aber: Der Astronaut Leroy Chiao, der auf vier Missionen im All war, war \u00fcberzeugt: Ein Mann, der Sex im All gehabt hat, wird es sich nicht verkneifen k\u00f6nnen, damit zu prahlen. Es w\u00fcsste jeder auf dieser Erde. Aus diesem Grund, so entt\u00e4uschend es sein mag, w\u00e4re es unwahrscheinlich, dass bis heute ein Mann Sex im All gehabt h\u00e4tte.<\/p>\n\n\n\n
Eine Frage der Zeit<\/h2>\n\n\n\n
Aber space.com sagt voraus, dass es nur eine Frage der Zeit w\u00e4re. Be“mann“te Missionen zum Mars sind auf Jahre ausgelegt. Sp\u00e4testens seit Milliard\u00e4re den Weltraumtourismus er\u00f6ffneten, ist es schwer vorstellbar, dass diese Touristen auf Sex verzichten w\u00fcrden, auch weil sie es gew\u00f6hnt sind, sich alles leisten zu k\u00f6nnen. Angeblich hat Richard Branson einen Ein-Millionen-Dollar-Deal ausgeschlagen mit der Anfrage, eine Sex-in-Space Pornoproduktion zu unterst\u00fctzen. Hoffen wir nur, dass die Klettb\u00e4nder im Raumschiff in beiderseitigem Einvernehmen angelegt werden.<\/p>\n\n\n\n
Kurz und b\u00fcndig:<\/h2>\n\n\n\n- Sex im All ist schwieriger, aber nicht unm\u00f6glich<\/li>
- Fehlende m\u00e4nnliche Prahlerei ist vielleicht der beste Hinweis, dass es bisher keinen Sex im All gegeben hat<\/li>
- Weltalltouristen werden Sex haben, sp\u00e4testens auf dem Flug zum Mars<\/li><\/ul>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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