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Der Urstoff des Universums mit sieben Buchstaben: Materie. Damit ist der Kreuzwortr\u00e4tsler zufrieden. Der Astrophysiker weniger. Sollte er selbst ein Kreuzwortr\u00e4tsel l\u00f6sen, w\u00e4re die Antwort aus einem Grund unbefriedigend: Atome, Atomkerne, die kleineren Bestandteile der Atomkerne, die Quarks, Energie … Es gibt so vieles, woraus Materie besteht. Die Frage, die sich die Physiker und Philosophen stellen, ist viel mehr, als es ein Kreuzwortr\u00e4tsel erfassen kann: Was ist das eine, das dem gesamten Universum zugrunde liegt? Auf was kann auch Materie zur\u00fcckgef\u00fchrt werden?<\/p>\n\n\n\n
Wasser und Luft<\/strong><\/h2>\n\n\n\nDiese Frage stellten sich bereits Philosophen vor \u00fcber 2 500 Jahren in den griechischen Kolonien, die an der heutigen Westk\u00fcste der T\u00fcrkei und ihren vorgelagerten Inseln lebten. Sie machten die Erfahrung von Vielfalt: Es gibt Berge, Seen, Fl\u00fcsse, Stein, Schere, Papier … K\u00f6nnte das nicht alles auf einen einzigen Stoff zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, aus dem alles entstand? Und so untersuchten sie ihre Umgebung, die Natur, und versuchten sich einen Reim auf alles zu machen. Daher wurden sie Naturphilosophen genannt. Heute w\u00e4ren das vermutlich die modernen Physiker und Biologen.<\/p>\n\n\n\n
Der Philosoph Thales gilt als Pionier in der Naturforschung, so sieht es zumindest der etwas ber\u00fchmtere Philosoph Aristoteles. F\u00fcr ihn war das Wasser der Stoff, aus dem das gesamte Universum entstanden ist. Das, woraus sich alles ern\u00e4hrt, ist eher feucht als trocken. Daher muss das Feuchte grundlegender sein als das Trockene. Aus einem Beet kann erst etwas wachsen, wenn es gegossen wird. Betrachtet man die Inseln, so scheinen sie auf Wasser zu liegen. Daher w\u00e4re das Wasser grundlegender als die Erde. Was Thales damit 600 Jahre vor Christi Geburt gedacht hat, war revolution\u00e4r. Er brauchte keine griechischen G\u00f6tter mehr, um das Universum zu erkl\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n
Thales hat eine Schule gebildet. Unter den Sch\u00fclern war Anaximenes. F\u00fcr ihn konnte das Wasser nicht die eine Ursubstanz sein, weil sich Wasser selbst ver\u00e4ndert. Mal ist es hei\u00df, mal kalt, fest oder fl\u00fcssig. F\u00fcr ihn gab es eine andere Substanz, die neutral war: Luft. Aus Luft entstehen an einer kalten Scheibe Wassertropfen. Wird Luft hei\u00df, entsteht Feuer, aus Luft entstehen Winde, Wolken, Erde und sogar Steine.<\/p>\n\n\n\n
Von der Materie zum Naturgesetz<\/strong><\/h2>\n\n\n\nSo naiv, wie es klingen mag, ist es nicht. Im Urknall entstand als erstes chemisches Element zwar nicht Wasser, aber Wasserstoff. In Wasser begann Evolution. Blickt man in den Weltraum, scheint alles ziemlich leer zu sein. Und Leere kann mit Luft gef\u00fcllt sein, so wie es die Naturphilosophen von der Erde her kannten. So langsam verwischen die Grenzen zwischen einem realen Urstoff, aus dem das Universum besteht, und abstrakten Vorstellungen, die kaum mehr etwas mit Materie zu tun haben. F\u00fcr den Mathematiker und Astronomen Pythagoras war nicht die Materie grundlegend, sondern die Zahlen. Es geht nicht mehr um den Urstoff des Universums mit sieben Buchstaben, sondern um ein Urgesetz. Zuerst existierte ein mathematisches Gesetz, dann erst das Universum. Obwohl Pythagoras 500 Jahre vor Christus gelebt hat, ist er damit nicht mehr weit entfernt von modernen Vorstellungen. Physiker suchen nach wie vor nach einer einzigen Theorie, die die Relativit\u00e4tstheorie von Albert Einstein und die Quantentheorie miteinander verbindet. Die Idee von Pythagoras soll also mit modernen Erkenntnissen durchgerechnet und getestet werden. Damit w\u00e4re der Nobel-Preis gesichert. Noch ist es nicht so weit.<\/p>\n\n\n\n
Heute wei\u00df man zumindest: Egal, woraus das Universum besteht, viel kann es nicht sein, auch wenn es so gro\u00df ist. Der Gro\u00dfteil ist ein Vakuum, also ein ziemlich leerer Raum, in dem h\u00f6chstens ein paar Gasmolek\u00fcle herumfliegen. Doch bis ein genialer Kopf auf das Grundlegende im Universum st\u00f6\u00dft und den Nobelpreis verliehen bekommt, bleibt die Antwort im Kreuzwortr\u00e4tsel auf die Frage nach dem Urstoff des Universums weiterhin: Materie.<\/p>\n\n\n\n
Die Grundlage des Universums besteht aus …<\/h2>\n\n\n\n
… Wasser<\/strong> (Thales, ca. 624 \u2013 546 vor Christus)<\/p>\n\n\n\n… Luft <\/strong>(Anaximenes, um 550 vor Christus)<\/p>\n\n\n\n… einem Gesetz<\/strong> (Pythagoras, 580 \u2013 500 vor Christus)<\/p>\n\n\n\n… Materie<\/strong> (Urstoff mit sieben Buchstaben, Kreuzwortr\u00e4tsel)<\/p>\n\n\n\n… einer Theory Of Everything<\/strong> (TOE, noch unbekannter Nobel-Preistr\u00e4ger) <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"Im Kreuzwortr\u00e4tsel hat die Antwort auf die Frage, woraus das Universum besteht, sieben Buchstaben: Materie. F\u00fcr Physiker und Philosophen ist<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":1158,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[104],"tags":[],"class_list":["post-1156","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-weltall"],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1156","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1156"}],"version-history":[{"count":1,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1156\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1157,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1156\/revisions\/1157"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/1158"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1156"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1156"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1156"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}
So naiv, wie es klingen mag, ist es nicht. Im Urknall entstand als erstes chemisches Element zwar nicht Wasser, aber Wasserstoff. In Wasser begann Evolution. Blickt man in den Weltraum, scheint alles ziemlich leer zu sein. Und Leere kann mit Luft gef\u00fcllt sein, so wie es die Naturphilosophen von der Erde her kannten. So langsam verwischen die Grenzen zwischen einem realen Urstoff, aus dem das Universum besteht, und abstrakten Vorstellungen, die kaum mehr etwas mit Materie zu tun haben. F\u00fcr den Mathematiker und Astronomen Pythagoras war nicht die Materie grundlegend, sondern die Zahlen. Es geht nicht mehr um den Urstoff des Universums mit sieben Buchstaben, sondern um ein Urgesetz. Zuerst existierte ein mathematisches Gesetz, dann erst das Universum. Obwohl Pythagoras 500 Jahre vor Christus gelebt hat, ist er damit nicht mehr weit entfernt von modernen Vorstellungen. Physiker suchen nach wie vor nach einer einzigen Theorie, die die Relativit\u00e4tstheorie von Albert Einstein und die Quantentheorie miteinander verbindet. Die Idee von Pythagoras soll also mit modernen Erkenntnissen durchgerechnet und getestet werden. Damit w\u00e4re der Nobel-Preis gesichert. Noch ist es nicht so weit.<\/p>\n\n\n\n
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Die Grundlage des Universums besteht aus …<\/h2>\n\n\n\n
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