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{"id":1119,"date":"2020-11-10T15:26:00","date_gmt":"2020-11-10T15:26:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1119"},"modified":"2020-12-22T16:00:18","modified_gmt":"2020-12-22T16:00:18","slug":"staubsauger-im-all-koennen-erkenntnisse-des-nasa-manoevers-tag-die-erde-retten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/staubsauger-im-all-koennen-erkenntnisse-des-nasa-manoevers-tag-die-erde-retten\/","title":{"rendered":"Staubsauger im All: K\u00f6nnen Erkenntnisse des NASA-Man\u00f6vers TAG die Erde retten?"},"content":{"rendered":"\n

Die Sonne umkreisen viele kosmische Schutthaufen. K\u00fcrzlich wirbelte eine Sonde der NASA auf dem Asteroiden Bennu Staub auf. Nun warten die Wissenschaftler sehns\u00fcchtig auf die Gesteinsproben. Sie wollen damit vielleicht auch die Erde retten.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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So soll das Aufsaugen der Proben von Osiris ausgesehen haben \u2013 zumindest in einer grafischen Darstellung der NASA. Foto: NASA\/Goddard Space Flight Center\/dpa<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

TAG ist nicht nur die interne Abk\u00fcrzung des Straubinger Tagblatts, sondern bezeichnet abgek\u00fcrzt auch das \u201eTouch-And-Go\u201c-Man\u00f6ver der NASA-Sonde OSIRIS-REx. Die Weltraumorganisation hatte diese Sonde zu dem Asteroiden Bennu geschickt. Dort hat sie am 20. Oktober Gesteins- und Staubproben eingesammelt.<\/p>\n\n\n\n

Seit 2016 ist die Sonde OSIRIS-REx unterwegs und soll in etwa drei Jahren wieder die Erde erreichen, zusammen mit 500 bis 2\u2009000 Gramm au\u00dferirdischem Schutt. F\u00fcr die NASA war das eine historische Mission. Noch nie war ein Staubsaugerroboter so weit weg von der Erde. Sechs Sekunden wirbelte die Sonde mit ihrem Staubsaugerarm Ger\u00f6ll und Staub auf, saugte es ein und machte sich wieder zur\u00fcck in die Umlaufbahn. Die NASA erhofft sich neue Erkenntnisse \u00fcber einen Asteroiden, das Leben und das Sonnensystem.<\/p>\n\n\n\n

Kleine Welten f\u00fcr gro\u00dfe Fragen<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Bennu ist mit seinen ungef\u00e4hr 500 Metern Durchmesser ein Typ-B Asteroid, der haupts\u00e4chlich aus Kohlenstoff und Mineralien besteht und damit den Eiffelturm um knapp 170 Metern \u00fcberragt. Er ist sehr dunkel, weil er kaum Sonnenlicht reflektiert. Die Erde ist vom Mond aus sehr gut sichtbar, weil sie \u00fcber 65 Prozent des Sonnenlichts reflektiert, Bennu schafft nur vier Prozent.<\/p>\n\n\n\n

Unter seiner Oberfl\u00e4che schlummert Material, das noch aus der Zeit der Entstehung unseres Sonnensystems stammen k\u00f6nnte. Das sind immerhin \u00fcber viereinhalb Milliarden Jahre. Die NASA k\u00f6nnte Molek\u00fcle finden, die es auch auf der Erde gab, als sich dort die ersten Lebensformen entwickelten.<\/p>\n\n\n\n

So dunkel wie der Asteroid Bennu ist auch die Vergangenheit der Erde und des Lebens, da sind alle Hinweise aus dieser Zeit sehr willkommen. \u201eAsteroiden m\u00f6gen vielleicht keine riesigen Vulkane, globale Ozeane oder Staubst\u00fcrme haben, aber kleine Welten k\u00f6nnten die gro\u00dfen Fragen beantworten, die wir \u00fcber den Ursprung unseres Sonnensystems haben\u201c, sagt Lori Glaze, amtierende Direktorin der Abteilung f\u00fcr Planetenwissenschaften im NASA-Hauptquartier in Washington.<\/p>\n\n\n\n

Sollten es Astronauten schaffen, aus einem Asteroiden Wasser gewinnen zu k\u00f6nnen, k\u00f6nnte auf einem Asteroiden eine Art Raumstation entstehen, um weiter in den Raum eindringen zu k\u00f6nnen. Sp\u00e4testens daf\u00fcr w\u00e4ren die Proben der Sonde hilfreich.<\/p>\n\n\n\n

Der Mond hilft dem Leben<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Zwischen den Jahren 2\u2009175 und 2\u2009199 kommt Bennu auf etwa siebeneinhalb Millionen Kilometern an die Erde ran. Die Chance, dass er sie trifft, liegt bei 1 zu 2\u2009700. Dennoch wollen ihm die Wissenschaftler nicht den R\u00fccken zudrehen. Auch dazu soll die Sonde dienen: um die k\u00fcnftige Bahn des Asteroiden exakter berechnen zu k\u00f6nnen. Neben dem Zwergplaneten Ceres zwischen Mars und Jupiter ist Bennu der erste Asteroid seiner Art, der von einem menschengemachten Flugk\u00f6rper aus direkt untersucht wurde. Ab und zu bl\u00e4st er gerne mal im w\u00f6chentlichen Rhythmus Partikel in den Weltraum.<\/p>\n\n\n\n

An dieser Stelle lohnt sich eine Danksagung an unseren eigenen Trabanten, den Mond. H\u00e4tte dieser nicht so viele Meteoriten und Asteroiden in der Vergangenheit abgefangen, w\u00e4re es mit der Entstehung unserer Spezies schlechter bestellt. Die Dinosaurier k\u00f6nnten davon ein Lied singen, w\u00fcrden sie noch leben.<\/p>\n\n\n\n

Die Probenentnahme ist gut verlaufen. Jetzt geht es darum, die Proben sicher zu verstauen und m\u00f6glichst wenig davon auf den 321 Millionen Kilometern nach Hause zu verlieren. Zum Vergleich: Die Sonne ist von der Erde etwa 149,6 Millionen Kilometer entfernt. Es dauert rund 18,5 Minuten, bis ein Kommando an der Sonde ankommt, und ebenso lange, bis die Reaktion \u00fcberpr\u00fcft werden kann.<\/p>\n\n\n\n

Sicher den Beutel entleeren<\/strong><\/h2>\n\n\n\n

Noch nie war ein Mensch \u00fcber einen astronomischen Staubsaugerbeutel so gl\u00fccklich: \u201eDie F\u00fclle des Materials, das wir in Bennu gesammelt haben, machte es m\u00f6glich, unsere Entscheidung zum Verstauen zu beschleunigen\u201c, sagt Dante Lauretta, OSIRIS-REx-Hauptforscher an der Universit\u00e4t von Arizona, Tucson. \u201eDas Team arbeitet jetzt rund um die Uhr daran, den Zeitplan f\u00fcr die Verstauung zu beschleunigen, damit wir so viel wie m\u00f6glich von diesem Material f\u00fcr die R\u00fcckkehr zur Erde sch\u00fctzen k\u00f6nnen.\u201c Dann w\u00fchlen Wissenschaftler in einem Staubsaugerbeutel, der aus dem All zur\u00fcckgekommen ist. Historisch einmalig.<\/p>\n\n\n\n

Der Artikel erschien zun\u00e4chst auf idowa.de<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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