Notice: Function _load_textdomain_just_in_time was called incorrectly. Translation loading for the complianz-gdpr domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /home/kd100206/public_html/wp-includes/functions.php on line 6114

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{"id":1046,"date":"2020-10-02T21:29:00","date_gmt":"2020-10-02T21:29:00","guid":{"rendered":"https:\/\/www.braeutigam.de\/?p=1046"},"modified":"2020-12-16T21:31:13","modified_gmt":"2020-12-16T21:31:13","slug":"wie-wir-klueger-werden","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.braeutigam.de\/wie-wir-klueger-werden\/","title":{"rendered":"Wie wir kl\u00fcger werden"},"content":{"rendered":"\n

Wenn dumme Behauptungen dazu f\u00fchren, dass Menschen Angst haben, lohnt sich ein Blick darauf, wie Menschen \u00fcberhaupt kl\u00fcger werden. Dazu muss nicht jeder ein\u00a0Wissenschaftler sein. Was Tr\u00e4ume und Fu\u00dfball mit Klugheit zu tun haben.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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Albert Einstein: Einer von vielen schlauen K\u00f6pfen der Wissenschaft, die ihre Hypothesen belegen mussten.\u00a0Foto: dpa<\/em><\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Wie der Mensch kl\u00fcger wird, ist eigentlich ganz einfach. Er lernt irgendwie und irgendwo etwas dazu. R\u00fcckblickend wird er dann sagen, dass er nun mehr wei\u00df als gestern. Gestern war er vielleicht noch einem Irrtum unterlegen. Die Einsicht, man habe sich geirrt, ist deshalb der beste Beweis daf\u00fcr, dass man kl\u00fcger geworden ist. Der Satz \u201eIch habe mich geirrt\u201c sollte daher sehr oft gesagt werden. In der Forschungsgeschichte ist das Alltag. Der Astronom Nikolaus Kopernikus berechnet Planetenbahnen und kommt irgendwann zu dem Schluss: \u201eWir, die Forscher, haben uns geirrt. Die Erde ist gar nicht das Zentrum des Universums.\u201c F\u00fcr den Forscher Isaac Newton waren Raum und Zeit noch feststehende Einheiten. Der Physiker Albert Einstein sagte: \u201eMoment, wir haben uns geirrt, Raum und Zeit sind relativ.\u201c So funktioniert Fortschritt und das Kl\u00fcgerwerden. Doch nicht immer muss man ein Genie daf\u00fcr sein.<\/p>\n\n\n\n

Durch Schlaf und \u00dcberpr\u00fcfung<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Nicht jedem f\u00e4llt eine neue Erkenntnis so leicht zu wie dem deutschen Chemiker Friedrich August Kekul\u00e9 im 19. Jahrhundert. Dieser forschte an der Struktur von Kohlenstoff. Die Formel f\u00fcr Benzol war ein gro\u00dfes R\u00e4tsel.<\/p>\n\n\n\n

In einer Junggesellenbude im belgischen Gent drehte Kekul\u00e9 seinen Stuhl weg vom Schreibtisch Richtung Kaminfeuer und versank im Halbschlaf. Und es \u201egaukelten die Atome vor meinem Auge. Und siehe, was war das? Eine der Schlangen erfasste den eigenen Schwanz und h\u00f6hnisch wirbelte das Gebilde vor meinen Augen.\u201c Nachdem er diese ertr\u00e4umte Struktur zu Papier brachte, war die chemische Formel der Benzolringe geboren.<\/p>\n\n\n\n

Sein ganzes Leben hat Kekul\u00e9 sich mit chemischen Verbindungen besch\u00e4ftigt und konnte daher mit seinen bisherigen Beobachtungen seine Tr\u00e4ume wissenschaftlich \u00fcberpr\u00fcfen.<\/p>\n\n\n\n

Durch Aufstieg in die Bundesliga<\/a><\/strong><\/p>\n\n\n\n

Im Normalfall bekommen wir neue Informationen nicht durch Magie. Die Menschen werden kl\u00fcger durch wissenschaftliche Untersuchungen. Da sind die Beobachtung und die Erfahrung wichtig. Eine Hypothese, also eine Annahme, sieht zum Beispiel so aus: Man tr\u00e4umt von einer Schlange, die sich in den Schwanz bei\u00dft, und denkt, das k\u00f6nnte etwas mit der Struktur von Benzol zu tun haben. Oder: Ich fange mal beim Fu\u00dfballverein vor Ort an und schaue, ob mir das gef\u00e4llt.<\/p>\n\n\n\n

Zweiter Schritt: Ich \u00fcberpr\u00fcfe die Annahme und fange an, zu rechnen und zu beobachten. Im Fu\u00dfball: Freunde, auf die ich viel halte, finden den Verein ebenfalls gut. Manche Wissenschaftler und Mediziner sagen, dass Sport guttut und nicht nur Spa\u00df macht. So langsam komme ich in die Regionalliga. Damit habe ich aus einer Hypothese eine best\u00e4tigte Theorie gemacht. Je mehr Technik ich zur Verf\u00fcgung habe, umso stichhaltiger kann ich die Theorie begr\u00fcnden. Hei\u00dft: Je besser ich den Ball beherrsche, desto gr\u00f6\u00dfer sind die Chancen, in der Champions League zu spielen.<\/p>\n\n\n\n

Durch allgemeine Gesetze<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Wird ein Gesetz entdeckt und wirkt es, wird es immer wahrscheinlicher, dass es immer und \u00fcberall wirkt. Die Gesetze, die sich kurz nach dem Urknall herauskristallisiert haben, sind die gleichen, die f\u00fcr funktionierende Satelliten und Medizintechnik sorgen. Naturwissenschaftlichen Erkenntnissen haben es die Menschen zu verdanken, dass heute so viele Krankheiten wie noch nie geheilt werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

Wissen weniger Menschen dar\u00fcber Bescheid, wie und warum Naturwissenschaft funktioniert, sind auch die Chancen auf Fortschritt und Heilung geringer. Durch Gesetze wird klar, was 5G-Funkmasten ausl\u00f6sen und was nicht. Was Kondensstreifen mit Chemie zu tun haben und was nicht. Und welche \u201eTheorien\u201c, die zurzeit vielfach im Umlauf sind, mit h\u00f6herer Wahrscheinlichkeit zutreffen k\u00f6nnen und welche Unsinn sind.<\/p>\n\n\n\n

Durch Bew\u00e4hrung<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Theorien sind oft gut best\u00e4tigte Annahmen, denn sie wurden gut beobachtet und berechnet. Verschw\u00f6rungen sind das nicht. Sie sind Behauptungen und als solche genauso in Ordnung wie ein Traum. Vor der Wissenschaft m\u00fcssen sie sich allerdings bew\u00e4hren. Oder ansonsten auf der riesigen M\u00fcllhalde der Hypothesen enden.<\/p>\n\n\n\n

Originalbeitrag erschien auf idowa.de<\/a> und in der Freistunde des Straubinger Tagblatts.<\/em><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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